Freitag, 31. Juli 2015

Kinderlos und glücklich?

Auf einem meiner Lieblingsblogs "Wonderland", postete Isa heute einen Aufruf zum Thema glücklich ohne Kind.

Prompt schossen mir viele Gedanken dazu durch den Kopf. Beginnend mit der philosophischen Frage: Was ist überhaupt Glück?

Ohne weit ausholen zu wollen ist es doch ohne Zweifel etwas sehr Individuelles und Persönliches. Deshalb sollte sich auch niemand anmaßen zu bewerten, ob jemand mit seiner Situation überhaupt glücklich sein kann/darf.

Für mich lässt sich festhalten:
Ich bin kinderlos und ich bin definitiv glücklich.

Glücklich darüber auf der Welt zu sein, sie zu erleben und zu gestalten.

Glücklich in einer liebevollen Partnerschaft zu leben.

Glücklich in meinen eigenen vier Wänden wohnen und bestimmen zu dürfen.

Und glücklich die ganze Welt bereisen zu können (auch wenn die beschränkenden Faktoren -Geld/Anzahl der Urlaubstage- nicht zu verleugnen sind).

Bei meinen Reisen habe ich unter anderem das Land mit den vermutlich glücklichsten Bewohnern der Erde besucht und mir heimlich etwas von der positiven Einstellung in ein Glas abgefüllt und konserviert. :-))))

Erst wenn man durch die Lande tingelt sieht man, mit welchen existenziellen Sorgen sich viele andere Menschen herumschlagen müssen, sieht man (ich) wie glücklich man (ich) mich schätzen kann, dass ich dort stehe wo ich bin.

Wäre ich glücklicher mit einem Kind? Ich denke ich kann nur glücklich sein, nicht glücklicher. Es wäre sicher ein anderes Glücksgefühl. Trotzdem fühle ich mich nicht als Glücklicher zweiter Klasse. Denn es gibt bestimmt auch viele Eltern, die zwar Eltern sind, aber eben nicht glücklich.

Es hängt einfach davon ab, was man aus seinem Leben macht und wie ausgeprägt die eigene Resilienzfähigkeit ist. Es gibt so viele spannende Facetten und unterschiedliche Quellen des Glücks. Ich lebe nur einmal (vermutlich) und will sie möglichst alle erleben. Und wenn es nun mal so sein soll, dann auch ohne Kind.

Mittwoch, 22. Juli 2015

Projektplan

Ich liebe planvolles Vorgehen; noch mehr natürlich wenn der Plan dann auch funktioniert, aber das liegt diesmal nicht allein in meinen Händen...

Mit dem Auswertungstermin in der KiWu-Klinik am 15.7. hat sich ein eben solcher ergeben und ich bin deshalb froh gestimmt was den weiteren Verlauf angeht. In erster Linie ging es um das Ergebnis der Durchlässigkeitsprüfung. Hier kann ich vermelden, dass der linke Eileiter super funktioniert und das Kontrastmittel flüssig durchlief. Auch der rechte Eileiter konnte die Flüssigkeit transportieren, allerdings etwas mühsamer. Dies war für mich und auch die Ärztin eher überraschend. Nachdem ich vor einigen Wochen erfahren hatte, dass zumindest noch ein Teil des EL vorhanden ist, konnte ich jedoch nicht mit seiner Leitfähigkeit rechnen. Die Ärztin hatte dafür auch keine Erklärung, es gibt halt solche Fälle. Was auf der einen Seite erfreulich erscheint, ist auf der anderen unter Umständen aber auch problematisch, da das Risiko einer weiteren EL-Schwangerschaft damit nochmal erhöht ist. Sollte dies passieren, so riet mit die Ärztin unbedingt darauf zu drängen den EL komplett entfernen zu lassen. Die meisten Kliniken tun sich damit wohl äußerst schwer, aber man dürfe da nicht locker lassen. Ansonsten wird es wohl mit jedem Versuch, bei dem das Ei auf der rechten Seite springt risikobehafteter.

Als der diagnostische Teil abgeschlossen war, gingen wir dann dazu über zu überlegen, wie wir weiter verfahren könnten. Gemeinsam haben wir folgende Vorgehensweise herausgearbeitet.

Da sich organisch keine negative Diagnose in Sachen Kinderwunsch ergeben hat, nutzen wir den Sommer, um es weiter auf natürlichem Weg zu probieren. Wenn ich im Herbst meinen 34. Geburtstag gefeiert habe und dann noch immer kein Erfolg zu vermelden ist, vereinbaren wir einen Termin in der Klinik.

Zunächst werden wir dann mit Eistimulation starten und falls sich damit auch nichts tut mit der Sameneinspülung weiter machen. So wie ich das verstanden habe, wird wohl beides zum Großteil von der Krankenkasse gezahlt. Mit den finanziellen Details und dem Antragsverfahren werden wir uns aber erst beschäftigen, wenn es soweit kommen sollte. Wir nagen zwar nicht am Hungertuch, aber unsere Ersparnisse haben wir bisher für andere Dinge (Rücklage Haus, Urlaub, Ersatzbeschaffungen jeglicher Art...) verplant.

Das klingt für mich nach einem gangbaren Weg. Mein Mann sieht das glücklicherweise genau so und wir befinden uns nun in
Phase 1.

Jetzt fühle ich mich auch weniger schwer belastet, denn wir haben nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C. Erst wenn beides nicht funktioniert, müssen wir uns mit dem Thema ICSI oder IVF beschäftigen. Vor beidem scheue ich mich im Moment noch sehr und hoffe nicht in die Situation zu kommen darüber entscheiden zu müssen. Vieles was ich bisher an Erfahrungsberichten dazu gehört und gelesen habe, möchte ich ungern mitmachen. Aber warten wir einfach mal ab was sich ergibt. Ich will schließlich nicht mehr alle Eventualitäten im Voraus durchdenken und mich dadurch unnötig kirre machen.

Samstag, 18. Juli 2015

Eileiterdurchlässigkeitsprüfung HyCoSy

7.7.2015
Heute hatte ich einen Termin in der Kinderwunschklinik, um die Durchlässigkeit meines noch intakten Eileiters zu prüfen. Da das ganze Unterfangen nur 20 Minuten dauern sollte, schob ich es als verlängerte Mittagspause ein. Insgesamt sollte das keine große Sache sein und ich war ganz relaxt. Nachdem ich jedoch den Aufklärungsbogen gelesen hatte, wurde mir doch etwas mulmig. Darin wurde einem geraten danach nicht mehr Auto zu fahren und auch keine schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen. Ich ließ mich überraschen. Im Zweifel müsste ich halt mit dem Bus zurück zur Arbeit.

Als ich nach einiger Wartezeit dann endlich an der Reihe war, stellte ich zunächst fest, dass mein mitgebrachtes Handtuch zu klein ist. [Wer kann denn schon damit rechnen, dass es zum um die Hüfte wickeln benötigt wird?] Nun gut, dann endlich rauf auf den Stuhl, den Frau schon vom Gynäkologen kennt. Die Ärztin und die Schwester waren beide super nett und haben mir alles erklärt. Zuerst musste die Gebärmutter in Stellung gebracht werden, mit so einer Art Zange, genauso wie beim Frauenarzt. Somit weiß ich nun endlich, was da unten immer so hantiert wird. Das war mir bisher nämlich noch nicht ganz klar. Zweiter Schritt, Gebärmutter etwas abwaschen. Das sollte sich etwas kalt anfühlen. Ich habe davon nix weiter gemerkt. Als nächstes das Einführen des Mini-Katheders, das könnte etwas pieksen, auch davon war nichts zu spüren. Als dieser im Anschluss fixiert wurde, nahm ich das als minimalen Druck wahr.
Anschließend wurde das Kontrastmittel eingespritzt. Das fühlte sich tatsächlich etwas unangenehm an, in etwa wie Regelschmerzen. Im Ultraschall war zu sehen, dass es durch den linken Eileiter wunderbar durchfloss. Und auch der rechte, eigentlich nicht mehr intakte, wollte nicht klein beigeben. Sowohl die Ärztin als auch ich waren erstaunt, dass sich das Mittel auch dort durchwurschtelte. Soweit ist also alles in Ordnung. Zum formalen Auswertungsgespräch muss ich in ein paar Tagen nochmal hin. Das ganze Unterfangen war nach 10 Minuten erledigt und ich konnte direkt wieder auf Arbeit gehen. Die angebotene Krankschreibung benötigte ich nicht.

Freitag, 17. Juli 2015

Und vorbei...

29.6.2015
Bereits gestern hatte ich leichte Blutungen bekommen, die aber untypisch waren. Außerdem brauchte man beim dritten Schwangerschaftstest schon sehr viel Fantasie, um überhaupt noch einen zweiten Strich zu erkennen. Ich ging zur Sicherheit direkt zum Arzt, denn mein zweiter Eileiter darf nicht gefährdet werden. Dort schilderte ich die unklare Lage und dass ich eine EL-Schwangerschaft sicherheitshalber abklären lassen wollte. Mir wurde also Blut abgenommen. Ansonsten könne man nur abwarten, was sich tut. In zwei Tagen sollte ich nochmal vorbei kommen.

1.7.2015
Da die Blutungen sich immer mehr verstärkt hatten, war mir schon klar, dass es auch diesmal nicht geklappt hat. Kurz vor dem Arzttermin hatte ich dann sehr große Mengen Schleim im Blut. Wenn etwas war, hatte es sich zumindest jetzt erledigt. Die Ärztin verzichtete auf eine Untersuchung, da der Beta-HCG Wert nur bei 4 lag. Zur Sicherheit nahm sie mir aber noch eine Blutprobe ab. Im Anschluss besprachen wir noch ein paar Dinge. Vermutlich hatte ich einen Frühabgang, da auf dem Ultraschall keine Zyste zu sehen war, die auch zu dem HCG Wert hätte führen können. Wir werteten das beide als erstes Erfolgserlebnis, nach der langen Durststrecke. Allgemein meinte sie, vor der fünfte Woche brauche man nicht zum Arzt gehen, wenn keine Komplikationen auftreten. Erst zu diesem Zeitpunkt kann mit Präparaten unterstützt und im Ultraschall etwa erkannt werden. Ich könne bei meiner Vorgeschichte aber natürlich jederzeit kommen. Sie fand es auch gut, dass ich einen Termin zur EL Durchlässigkeitsprüfung habe. Dann sei alles mal schön durchgespült, was den Prozess begünstigen könne. Sofern organisch alles iO sei, könnten wir zumindest über eine Stimulation nachdenken. Den künstlichen Methoden stehe ich nämlich eher abgeneigt gegenüber. Aber erstmal abwarten.

Ich habe dann auch direkt in der KiWu-Klinik einen neuen Termin für die EL-Prüfung vereinbart.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Hoffnungsschimmer #2

23.6.2015
Tag 27 der Periode: komisch, währen der letzten Perioden hatte ich schon bis zu sieben Tage vorher bräunliche leichte Blutungen. Mein ES war diesmal pünktlich am 15./16. Tag (den wir natürlich auch entsprechend genutzt haben), so dass ich am 30. Tag normalerweise mit dem Beginn der richtigen Blutung rechnen würde. Nur fehlen diesmal die Vorzeichen. Ich versuche mir immer wieder klar zu machen, dass mir nicht geholfen ist, wenn zu große Hoffnung aufkeimt, also versuche ich die Gedanken wegzudrängen.

24.6.2015
Heute morgen aufgewacht und der erste Gang ins Badezimmer, immer noch nichts in Sachen Blutung im Anmarsch und schon Tag 28. Die Hoffnung wird stärker, obwohl ich es gar nicht will. Gegen Mittag entdecke ich dann eine klitzekleine Spur, aber sie sieht ganz anders aus als sonst. Gut, es hat sich also erledigt, nun geht es los. Den ganzen Tag über tut sich dann aber nichts mehr. Nur falscher Alarm. Dafür bekomme ich leichtes Ziehen, was auf beginnende Regelschmerzen hindeuten könnte. Kann aber auch nur Einbildung sein oder es sind Scheinsymptome.

Nachmittags hatte mein Mann seinen zweiten Termin für das Spermiogramm. Im Anschluss komme ich dazu und wir warten gemeinsam auf die Auswertung. Die Ärztin in der KiWu-Klinik war wie immer gut vorbereitet und hatte sich alle Unterlagen schon angeschaut. Und welche Freude, die Werte sehen deutlich besser aus. Die Anzahl ist mit 14 Mio. noch nicht ganz im Normbereich, aber im Gegensatz zu 4 Mio. kann man damit schon was anfangen. Die Morphologie ist wie gehabt nur bei 1 %, aber alle anderen Werte sind gut. Mit diesen Werten (OAT I) steht einer natürlichen Schwangerschaft erstmal grundsätzlich nichts im Wege.

Nun gilt es wieder auf meine organischen Grundlagen zu schauen. Durch die EL-Schwangerschaft ist das Risiko wieder eine zu bekommen deutlich erhöht, zwar nicht gleich um 50 %, aber eben deutlich. Kritisch wird es wohl ab der 6. oder 7. Woche einer Schwangerschaft. Da wir den Zyklus ohnehin intensiv beobachten und ggf. auf Schwangerschaftstests zurückgreifen (die auch bei einer ELS anschlagen), dürfte uns diesbezüglich nichts mehr durch die Lappen gehen. Um die Eileiter genauer unter die Lupe zu nehmen, sprich die Durchlässigkeit zu prüfen, haben wir uns nun erstmal für die Ultraschallvariante entschieden. Vielleicht gibt die schon Aufschluss. Zumindest was den rechten EL betrifft, scheint wohl eine Durchlässigkeit trotz OP nicht ausgeschlossen. Bisher hatte ich immer gedacht, der ist gar nicht mehr zu gebrauchen. Da ich mich bereits am Ende der aktuellen Periode befinde, habe ich gleich für den 3.7. einen Termin zur Prüfung bekommen. Dann muss ich die Unwissenheit zum EL nochmal aufhellen lassen.

Ansonsten sollen wir erstmal weiter probieren und falls mit dem EL alles i.O. ist und sich in einem halben Jahr nichts getan hat, könnten wir ggf. über eine Ei-Stimulation nachdenken. Zur Zeit würde die Ärztin aber noch nicht mit Hormonen eingreifen. Das ist mir offen gesagt auch lieber.

Erstmal bin ich auf die nächsten Tage gespannt und muss mich arg zurückhalten, nicht schon zu einem SSW-Test zu greifen.

26.6.2015
Tag 30: und nun werde ich doch schwach. Zwei Tests stehen zur Auswahl, da der von Clearblue auf der Packung darauf verweist, dass man ihn bis zu 4 Tage vor der Periode nutzen kann, fällt die Wahl auf diesen. Und es erscheint, eine dicke blaue Linie. War ja klar, zu früh gefreut. Aber dann warte ich noch ´ne Minute und schaue ganz genau hin. Ist es Einbildung oder sehe ich tatsächlich einen ganz ganz ganz schwachen senkrechten Strich? Nach mehrmaligem Begutachten und Studieren der Gebrauchsanleitung komme ich zu dem Ergebnis, dass da tatsächlich was ist. [Uah, soll das wahr sein?] Ich behalte es erstmal für mich und morgen früh muss der nächste Test ran.

27.6.2015
Tag 31: heute morgen war ich schon ganz zeitig wach und bin dann auch gleich aufgestanden, um einen weiteren Schwangerschaftstest zu machen, diesmal von DM. Der zeigte erst nach längerer Zeit einen ganz leichten zweiten Strich. [Hm, was soll ich mit dem Ergebnis anfangen. Vielleicht doch viel zu früh gefreut?] Nun lese ich im Internet das die Symptome Ziehen im Unterleib und ein Gefühl der Aufgeblähtheit durchaus Schwangerschaftssymptome sein können und die habe ich auf jeden Fall. Das würde meine Theorie wiederum stützen. Meinen Mann habe ich nun auch ins Thema eingeweiht, was es nicht einfacher macht, da ihm gleich wieder viele Gedanken durch den Kopf schwirren. Wir können aber erstmal nur weiter abwarten.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Schlechte Neuigkeiten an der Schwimmerfront

14.6.2015
Es ist nun schon ein paar Tage her, als wir am 27.5. zur Auswertung in der Kinderwunschklinik waren. Zunächst wurden unsere Blutwerte analysiert, inkl. Hormone. Bei mir war alles im normalen Bereich und bei meinem Mann auch. Nur das Hormon Prolaktin war bei ihm ganz leicht erhöht, was aber wohl auch bei zwei anderen Männern an diesem Tag der Fall gewesen sei, so dass hier von einer Verunreinigung im Labor ausgegangen werden kann. In den letzten 10 Jahre zumindest hatte die Ärztin keinen Fall und so war es doch recht ungewöhnlich, dass plötzlich so eine Häufung auftrat. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung ergaben, dass alles im Lot sei. Nur leider kam die schlechte Nachricht dann doch noch. Das Spermiogramm meines Mannes wies sehr schlechte Werte auf (OAT III). Es würden wohl mindestens 20 Mio. Spermien benötigt, bei ihm konnten nur 4 Mio. gezählt werden. Und auch die Anzahl verformter Freunde war höher als normal. Die Ärztin meinte, dass sei merkwürdig, da er ja schon zwei Schwangerschaften gezeugt habe. Sollten die Werte damals auch schon so schlecht gewesen sein, wäre das zwei Mal wie ein Sechser im Lotto gewesen. [Na ja, das Thema Sechser im Lotto - negativer Seits - kennen wir bereits und hätten es nun auch mehr als genügend ausgereizt. An Glücksspielen im eigentlichen Sinn brauchen wir uns nach dieser Diagnose also nicht mehr beteiligen.]

Um mögliche Ursachen für diesen Befund abzuklären, muss ein zweites Spermiogramm erstellt werden und mein Mann sollte den Urologen aufsuchen. Nach einigen Recherchen im Internet, war klar, dass in den meisten Fällen keine körperlichen Ursachen vorliegen und vermutlich Stress, Infekte, Impfungen etc. das Bild beeinflussen. So genau weiß das aber niemand. Wir fanden bei der Recherche ein Mittelchen (Orthomol plus), was die kleinen Freunde agiler und stärker machen soll. Das besteht aus Nahrungsergänzungsmitteln und wurde prompt zu einem stattlichen Preis von 100 EUR für drei Monate bestellt. ["Von nichts kommt schließlich auch nichts" oder "was nichts kostet ist auch nichts".]

Erstaunlich schnell bekam mein Mann einen Termin beim Urologen. Die Auswahl wurde anhand von Empfehlungen im Internet getroffen und hat sich im Nachhinein auch bewährt. Vor zwei Tagen war es soweit. Wenn Männer zu dieser Art Arzt müssen, ist die Dramatik schon vorprogrammiert und die Anspannung über das Ergebnis tat ihr Übriges. Letztlich konnte Entwarnung gegeben werden. Es liegen keine körperlichen Ursachen, wie Krampfadern, Krebs oder Ähnliches vor. Zu Orthomol plus hatte er auch eine Meinung, es schadet zwar nichts, nützt aber auch nichts. [Also gut, es gilt manchmal auch, "was viel kostet ist auch nichts".] Den Einzigen Rat, den der Urologe hatte: "weiter Sport machen".

Da ich just an diesem Tag meinen Eisprung über den Ovulationstest bestimmt hatte, setzten wir den Rat auch direkt in die Tat um.

In anderthalb Wochen steht nun das zweite Spermiogramm an, mit direkter anschließender Auswertung. Da mehr als sechs Wochen zwischen diesem und dem ersten liegen, könnten sich schon Veränderungen zeigen, falls es sich nur um einen Ausrutscher handelte.

Dienstag, 14. Juli 2015

Hoffnungsschimmer #1

1.5.2015
Seit Sonntag letzter Woche hatte ich leichte Blutungen. Am ersten Tag war es hellrote Blutung und danach dunkle. Ein paar Recherchen ergaben, dass es zeitlich und bei hellroter Blutung durchaus Nidationsblutung sein könnte. Als sie am nächsten Tag dann aber dunkel war, war mir fast klar, dass es diese nicht sein kann. Insgesamt hielt das 5 Tage an, bis ich heute nun die normale Regelblutung bekommen habe. Zur Sicherheit hatte ich am Donnerstag einen STest gemacht, der erwartungsgemäß negativ ausfiel.
Am Mittwoch diese Woche waren wir in der Kinderwunschklinik. Mein Mann hat Flüssigkeiten für diverse Tests abgegeben und ich noch ein paar Befunde nachgereicht, die die Frauenärztin für mich zusammengesucht hatte. Sie hat es auch für gut befunden nach Chemnitz und nicht nach Dresden zu gehen, denn dort ist der Ruf wohl zu recht nicht so gut. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Montag, 13. Juli 2015

Erstgespräch KiWuK

15.4.2015
Wir haben 2 Monate ausgesetzt mit der Kinderthematik, weil wir einen schönen Urlaub geplant hatten. Da dieser jetzt aber vorbei ist, geht es wieder los. Heute hatte ich den Termin für das Erstgespräch in der Kinderwunschklinik. Ich sollte eine halbe Stunde vorher da sein, weil die Unterlagen ausgewertet werden mussten, welche ich im Vorfeld ausgefüllt hatte. Die Atmosphäre vor Ort war sehr angenehm. Mir wurde der Ablauf erklärt und dann wartete ich auf das Gespräch mit der Ärztin. Dabei wurde ich zunehmend aufgeregter, denn es ist eine sehr ungewohnte Situation, ich wusste gar nicht was auf mich zukommt.

Die Ärztin befragte mich dann vor allem zur Totgeburt und ob wir die Ursache dafür kennen. Dabei kam auch zur Sprache, ob wir eine Chromosomenuntersuchung bzw. genetische Beratung haben machen lassen. Dies war damals seitens der Ärzte jedoch gar kein Thema, so dass wir das wir diese nicht hatten machen lassen. Sie meinte, eine Ursache für das Versterben in so einem späten Stadium könne u.a. das Turner-Syndrom sein. Da die meisten Mädchen mit dieser Chromosomenanomalie nicht lebend auf die Welt kämen und es äußerlich nicht zu erkennen sei. Um auszuschließen, dass meine Chromosomen und die meines Mannes zu solch einem Syndrom führen, riet sie mir zu einer Genanalyse. Schließlich soll auch vermieden werden, dass bei einer möglichen Schwangerschaft wieder so etwas passiert, falls das der Grund gewesen ist.

Als Erfolgsziel für die Beratung in der Klinik haben wir uns darauf verständigt, dass alles körperliche gecheckt werden soll, um Gewissheit zu haben, ob es organische Ursachen für das Ausbleiben der Schwangerschaft gibt. Hierfür wurde mir eine Menge Blut abgenommen. Analysiert werden damit wie gesagt die Gene, Entzündungswerte etc. Die Auswertung wird dann mit meinem Mann gemeinsam in 4 Wochen erfolgen. Hierfür muss er auch noch u.a. sein Blut abgeben.

Außerdem hatte ich die Ein-Eierstockproblematik angesprochen. Die Ärztin erklärte gemäß Befund sei mir nur ein Teil des rechten Eierstocks entfernt worden. Ich war hingegen immer der Meinung es sei der gesamte gewesen. Letztlich ändert das aber nichts, denn der Eileiter kann seine Funktion nicht mehr erfüllen und die Monate in denen der rechte Eierstock das Ei absondert, kommen nicht für eine Schwangerschaft in Frage. Da das Ei nicht zum linken Eileiter transportiert oder von diesem abgeholt wird. Deshalb ist per se die Chance bei uns schon geringer. Jedenfalls ist es mir wichtig zu wissen, ob der linke Eileiter durchgängig ist, denn das könnte ansonsten wieder zu einer Eileiterschwangerschaft führen oder das Kinder bekommen ganz verhindern. Hierzu gibt es eine Möglichkeit beim Ultraschall, dabei kann es aber sein, dass der Arzt nicht alles genau sehen kann. Sollte das so sein, würde nur eine Bauchspiegelung unter Vollnarkose zu Gewissheit führen. Dann aber mit allen damit verbundenen Risiken. Momentan will ich das glaube ich eher nicht. Na mal sehen, ob noch eine Untersuchung erfolgt, womit schon durch die Variante 1 etwas geklärt werden kann. Zuerst gilt es die Auswertung der Blutwerte abzuwarten.

Am Abend habe ich dann einen Ovutest gemacht, da die App einen grünen Zeitraum prognostizierte. Dieser war auch tatsächlich positiv und so haben wir alles nötige in die Wege geleitet. Nun heißt es wieder abwarten.

Samstag, 11. Juli 2015

Neue Etappe Kinderwunschklinik

3.März 2015
Für den aktuellen und den letzten Zyklus haben wir erstmal eine Pause eingelegt. Wir entschieden uns dafür, unserer weiteren Leidenschaft, dem Urlaub nachzugehen und keine unnötigen Risiken einzugehen. Somit werden wir erst im April wieder ins Geschäft einsteigen.

Damit wir dann keine Zeit mehr verlieren, haben wir uns bereits jetzt um einen Termin in der Kinderwunschklinik bemüht. Ich hatte im Internet nur negative Erfahrungsberichte über die beiden Dresdner Institutionen gelesen. Vor allem werde man nicht so zuvorkommend behandelt, wenn man keine teuren Privatleistungen in Anspruch nehme. Da wir vermutlich solch ein Fall wären, habe ich keine Lust mich darüber zu ärgern.

So entschieden wir es in Chemnitz zu versuchen. Im Internet war einiges Positives zu lesen und auch die Erfahrungen einer Freundin hatte ich noch als gut in Erinnerung.
Der telefonische Kontakt heute zur Terminvereinbarung für ein Erstgespräch war sehr angenehm, auch wenn sich die Terminfindung etwas schwierig gestaltete. Praktisch ist, dass ich dort auch von der Arbeit aus mal eben vorbeischauen kann und somit deutlich flexibler bin, als ich es in Dresden wäre. Der erste Termin wird dadurch zwar ohne meinen Mann stattfinden, dass ist aber nicht so schlimm. Dafür sind bereits einige Unterlagen zusammenzusuchen
Blutgruppennachweis
sämtliche Befunde
Versicherungskarte
Überweisung vom Gynäkologen
und ein umfangreicher Fragebogen auszufüllen.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Neues Jahr und hoffentlich neues Glück beim Kinderwunsch

3. Februar 2015
Nach unserem größten Schicksalsschlag im Frühjahr 2014 (über den ich noch gesondert schreiben werde), probieren wir nun seit Mitte 2014 zum dritten Mal wieder herum, um unseren Kinderwunsch zu erfüllen. Als Hilfsmittel hatten wir bisher nur eine App zur besseren Zyklusüberwachung und Bestimmung der fruchtbaren Tage eingesetzt. Da dies bei der zweiten Schwangerschaft gut funktioniert hatte, waren wir auch diesmal guter Dinge. Im Dezember erzählte mir eine Freundin dann von einem Ovulationstest, der bei ihr bewirkt hat, dass es innerhalb eines Monats klappte. Mit dieser Möglichkeit hatte ich mich bis dahin noch gar nicht auseinandergesetzt, wollte es sodann aber auch gleich ausprobieren. Erster Versuch Dezember: 1,5 Testpackungen verbraucht, aber es konnte kein LH-Anstieg festgestellt werden. Also habe ich im Dezember scheinbar keinen ES gehabt.

Da das neue Jahr nur besser als das alte werden kann: im Januar der nächste Versuch. Zum ersten Mal fühlte ich mich auch im Kopf wieder etwas befreiter. Ich hatte nochmal recherchiert, ab wann man konkret die neue Periode rechnet. Da ich meist leichte Schmierblutungen habe, war ich mir nicht ganz sicher, den richtigen Zeitpunkt bestimmt zu haben.

Am 19.1. begann ich mit dem Ovutest (die App zeigte 20.-22. als möglichen ES an) und siehe da, direkt einen Treffer gelandet. Natürlich wusste ich nicht, in welchem Eierstock dieser stattfindet. Denn da ich nur noch einen Eileiter habe, spielt das auch noch eine Rolle. Welche, ist aber nicht ganz klar, da die Funktion des Eileiters aus wissenschaftlicher Sicht nicht eineindeutig geklärt ist. Einige Meinungen behaupten, man könne ganz ohne Eileiter schwanger werden, andere sagen: nur wenn der Eierstock auf der Seite mit intaktem Eileiter produziert. Und wieder andere vertreten die Auffassung, dass ein Eileiter "wandern" und sich das Ei auch vom "fremden" Eierstock abholen kann.

Nach dem positivem LH-Test wuchs unweigerlich die Hoffnung, dass es nun tatsächlich klappen könnte. Am Samstagabend dann die erste Ernüchterung, ich hatte ganz leichte Blutungen festgestellt. Meine Gedanken dazu: selbst wenn es geklappt haben sollte, scheint die Einnistung Probleme zu machen. Ein SS Test zeigte natürlich ein negatives Ergebnis, da es ja auch noch viel zu früh war. So recherchierte ich am Sonntag was es mit der Blutung auf sich haben könnte. Schließlich wurde mir auch etwas mulmig, nicht dass es sich wieder um eine ELS handelt. Da las ich aber, dass es zwischen 8.-10. Tag zu Einnistungsblutungen kommen kann, die viel leichter sind als die Menstruation. Also wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer. Nun ist aber schon Dienstag und ich habe immer noch die leichten Blutungen. Am Donnerstag wäre ohnehin der nächste Fälligkeitstag, also der erste Zeitpunkt, an dem ein SS-Test überhaupt zuverlässige Ergebnisse liefern würde. Die Zeichen deuten aber eher auf ein negatives Ergebnis hin.

Ich hatte in einem Blog gelesen, in dem eine zweifache Mutter über ihre Odyssee beim dritten Kinderwunsch berichtete, den Zysten, Entzündungen etc. erschwerten und die schließlich Hilfe in einer Kinderwunschklinik fand.

Da künstliche Befruchtung und Hormonbehandlungen aus meiner Sicht nicht infrage kommen, war ich bisher der Meinung, dass so eine Klinik nichts bringe. Nach diesem Erfahrungsbericht werden wir aber doch mal einen Termin zur Beratung vereinbaren.

6. Februar 2015
Am Dienstag setzte dann stärkere Blutung ein, die sich jedoch am Donnerstag wieder abschwächte. Kein typischer Verlauf meiner Periode und so testete ich zur Sicherheit am Freitag morgen nochmal. Das Ergebnis war eindeutig negativ.

Neues Jahr bedeutete also doch nicht direkt neues Glück.