Mittwoch, 20. April 2016

Klinikcheck

Wo entbinden? Diese Frage stellt sich uns bereits eine ganze Weile und wir müssen langsam eine Entscheidung treffen. Das Krankenhaus indem ich das letzte Mal war, war super und hat auch einen guten Ruf. Aber eigentlich soll diesmal alles anders werden und deshalb auch eine andere Klinik her.

In der Nachbargroßstadt gibt es drei Alternativen, welche eine Kinderklinik beinhalten und noch diverse andere ohne eine solche Station. Nummer eins, der Platzhirsch ist aber keine Option bei einer normalen Geburt, da das Patientenaufkommen dort riesig ist und nur die komplizierten Fälle angemessene Beachtung finden.

Die anderen beiden Krankenhäuser haben wir uns in den letzten Wochen ebenso angeschaut, wie ein weiteres mit sehr gutem Ruf, aber leider ohne Kinderklinik. Hier der Checkliste zur Entscheidungsfindung.

KH 1 (Geburt ab der 34. Woche)
pro:
+ ca. 1.500 Geburten p. a. und damit viel Erfahrung, sehr guter Ruf
+ permanent zwei Hebammen anwesend
+ Kinderklinik direkt im Haus
+ Möglichkeit zur Buchung Familien-, Einzelzimmer, aber nur sofern verfügbar
+ Storchenparkplätze direkt vorm Haus

contra:
- Dusche nicht auf dem Zimmer, sondern auf dem Gang
- Dreibettzimmer bei Kaiserschnitt, Zweibettzimmer bei Spontangeburt
- Toilette nur in einem von drei Kreißsälen integriert und dort auch nur mit Vorhang abgetrennt
- Ausstattung der Kreißsäle bereits etwas antiquiert
- Anfahrt (mind. 30 Minuten) und Parkplatzsuche bei längerer Parkdauer schwierig
- Wohlfühlatmosphäre wollte sich bei der Besichtigung nicht einstellen

Fazit:  Wir fühlten uns dort nicht wohl, ausschlaggebend war vor allem die Toilettensituation der Kreißsäle und die teilweise altertümlich anmutende Ausstattung. Warum dort so viel Frauen entbinden (auch uns bekannte) können wir nicht nachvollziehen.

KH 2 (Geburt ab der 34. Woche)
pro:
+ drei Kreißsäle mit moderner Ausstattung inkl. abgetrennter Toilette und Dusche
+ jedes Zimmer mit integrierter Nasszelle
+ Buchung Familienzimmer, sofern verfügbar, Einzelzimmer wird aber scheinbar so gut wie immer möglich gemacht
+ Kinderärzte kommen aus KH 3 und haben damit viel Erfahrung
+ problemlose Anfahrt (ca. 20 Minuten) und Parkmöglichkeiten unkompliziert auf dem Gelände
+ super herzliche Atmosphäre, fast schon familiär (ca. 700 Geburten p.a.)
+ auf natürliche Geburt ohne Hilfsmittel (Schmerzmittel etc.) wird viel Wert gelegt
+ Hüftultraschall bei U2, ggf. auch vor Entlassung bei ambulanter Geburt
+ ambulante Geburt möglich, auch kurzfristige Aufenthaltsverlängerung kein Problem
+ kostenlose Nabelschnurblutspende

contra:
- Kinderarzt nur bis 20:00 Uhr im Haus, danach Rufbereitschaft
- keine Kinderklinik vorhanden, Verlegung in KH 3 u.a. bei stärkeren Atemproblemen mit Baby-Rettungswagen notwendig, aber direkte Mitverlegung der Mutter angestrebt
- Hebammenschlüssel mit einer bis zwei pro Schicht etwas schlechter als in KH 1 dafür aber auch weniger Geburten

Fazit: Wir fanden die Klinik super. Alles machte einen guten Eindruck, das Personal war sehr bemüht und freundlich. Unsere Sorgen bezüglich der fehlenden Kinderklinik konnten durch geduldige Antworten nahezu zerstreut werden.

KH 3 (Geburt ab der 29. Woche)
pro:
+ ca. 1500 p. a. Geburten und damit viel Erfahrung
+ Kinderklinik auf der selben Etage
+ drei Kreißsäle mit moderner Ausstattung inkl. abgetrennter Toilette und Dusche
+ Familienzimmer wird jedem Elternpaar ermöglicht
+ Hüftultraschall bei U2
+ ambulante Geburt möglich, kurzfristige Entscheidung nach der Geburt kein Problem
+ kostenlose Nabelschnurblutspende
+ ständige Anwesenheit von zwei bis drei Hebammen und mehrere Hebammenschüler
+ Storchenparkplatz und Anfahrt direkt bis ans Gebäude, Fahrzeit ca. 25 Minuten

contra:
- Atmosphäre hat uns nicht ganz so überzeugt wie in KH 2, auch wenn sie gut war

Fazit: Negatives konnten wir bei dieser Klinik nicht feststellen. Einzig die Tatsache, dass sie uns emotional nicht ganz so abgeholt hat, wie KH 2 lässt uns derzeit noch überlegen wo wir uns anmelden sollen. Die Wochenbettstation hatten wir uns erst gar nicht angeschaut, weil uns der Kreißsaalbereich bereits überzeugt hat. Auch dort wären wir aber sicher gut aufgehoben.

Wie also nun entscheiden Emotionalität vor Rationalität? Für mich als nicht sonderlich emotionalen Menschen eigentlich keine Frage, wenn da nicht die Hormone wären... :) Im Rennen bleiben jedenfalls nur KH 2 und 3.

Donnerstag, 14. April 2016

Große Arztrunde

Heute hatte ich einen Kontrolltermin bei der Frauenärztin und der Zuckertest stand an. Das Getränk an sich fand ich nicht besonders widerlich, aber je länger ich warten musste, um so mehr sehnte ich mich nach etwas Herzhaften. Nach einer Stunde durfte ich endlich in den Untersuchungsraum und berichtete von meinen Wehwehchen. In letzter Zeit habe ich nämlich immer mal starkes/hartes Herzklopfen und dabei etwas Atemnot. Komischerweise tritt das meist im Sitzen auf und nicht, wenn ich mich körperlich angestrengt habe. Um das checken zu lassen, stellte mir Frau Doktor eine Überweisung zum EKG beim Allgemeinarzt aus.

Danach ging es auf die Liege zum Ultraschall mit dem neuen (Test-)Gerät. Neben der Messung des Bauchs ergaben sich auch bei der Sichtung des Fruchtwassers und des Gebärmutterhalses gute Ergebnisse, mit denen die Ärztin total zufrieden war. Der Krümel saß gerade und knabberte am Arm. Das Bild gefiel ihr so gut, dass ich davon gleich ein Paar Ausdrucke mitbekam.

Das nächste Mal darf ich mich in vier Wochen wieder vorstellen. Sie bot mir zwar an bereits in zwei Wochen vorbeikommen zu können, aber so lange ich keine Beschwerden habe, sehe ich dafür keine Notwendigkeit.

Mit der Überweisung in der Hand stiefelte ich direkt ein paar Meter weiter zum Allgemeinarzt, um mir einen Termin für das EKG zu holen. Dort war wie immer die Hölle los und das Wartezimmer brechend voll. Die Arzthelferin erkannte mich sofort (sie ist eine ehemalige Mitschülerin aus meinem Abi Biologe-LK) und bot mir an direkt da zu bleiben. Trotz des großen Patientenaufkommens musste ich gar nicht lange warten und das EKG wurde geschrieben. Zehn Minuten später durfte ich auch schon zum Arzt herein. Beziehungen zahlen sich manchmal ganz gut aus...
Das EKG war unauffällig nur der Ruhepuls etwas hoch, aber noch in der Norm. So richtig ließ sich daraus nichts ableiten, so dass der Doc noch eine Blutuntersuchung zur Bestimmung der Schilddrüsenwerte anordnete. Dafür muss ich in den nächsten Tagen nochmal vorbeischauen.

Da sich im selben Haus eine Kinderärztin befindet schneite ich dort direkt mal rein, um zu fragen ob sie uns für die U2 annehmen würden. Aufgrund meines Planes, eine ambulante Geburt zu versuchen, bräuchten wir dann einen Arzt der die Untersuchung durchführt. Die Voraussetzung des Wohnortes konnte ich schonmal erfüllen. Am Tag der Geburt sollte mein Mann direkt anrufen und einen Termin zu vereinbaren. Leider hat die Praxis aber vom 18.7. bis 5.8. geschlossen. Sollte die U2 in diesen Zeitraum fallen, würde ich sie wohl doch lieber im Krankenhaus mitmachen lassen, um nicht noch auf die Suche nach einem anderen Arzt gehen zu müssen. Ein weiteres Manko ist, dass der Hüftultraschall in der Praxis erst bei der U3 durchgeführt wird, im Krankenhaus jedoch schon bei der U2. Da wir uns in einem Risikogebiet für Hüftdysplasie befinden, hat sich wohl herausgestellt dass es besser ist, dies direkt bei der U2 zu untersuchen, um keine Behandlungszeit zu verlieren. Tja, sollte damit die ambulante Geburt doch an Pluspunkten verlieren?

Als letzte Station der Arztrunde führte mich mein kleiner Spaziergang durch die Stadt noch zum Zahnarzt. Ich hatte in den letzten Wochen verschwitzt einen Termin zur Vorsorge zu vereinbaren und erledigte das heute direkt vor Ort. Da meine liebe Zahnärztin und Ex-Nachbarin aktuell selbst in Elternzeit ist, werde ich in zwei Wochen ihre Vertretung testen. Momentan habe ich keine Beschwerden und so gehe ich davon aus, dass alles in Ordnung sein wird.