Mittwoch, 29. Juni 2016

35+0

Kaum zu glauben, heute bricht die 36. Woche an und damit rückt der Entbindungstermin nun doch langsam in greifbare Nähe.

Vor ein paar Tagen war ich zum Kontrolldoppler in der Klinik. Diesmal war eine andere Ärztin da, schon etwas älter und sehr erfahren. Auf meine Aussage hin, dass ich eine Bitte an sie habe, dachte sie zunächst sie solle das Geschlecht nicht verraten. Dass wir dieses aber schon gern wüssten und bis zu diesem Tag ahnungslos seien, hatte ich schnell richtig gestellt. Vielmehr bat ich sie das Kind selbst nicht zu dopplern, sondern nur meine Gefäße und die Nabelschnur. Sie sagte, dass es überhaupt kein Problem sei. Wenn die Werte soweit in Ordnung seien, wäre das auch gar nicht nötig.

Zunächst wurde das Geschlecht bestimmt. Sie konnte es sofort mit großer Sicherheit erkennen. Wir sind nun also im Bilde. Auch wenn wir mittlerweile alle Anschaffungen in neutralen Töne getätigt haben. Vermutlich hätten wir das aber so oder so nicht anders gemacht, weil ich diese Rosa- und Hellblau-Klischees nicht mag.

Beim Dopplern sah alles gut aus. Die Versorgung ist einwandfrei. Sie hat mir die Verkalkung gezeigt und ich konnte sie deutlich erkennen. Zum Glück ist sie aber nicht vorangeschritten und da ich eine recht große Plazenta habe, meinte die Ärztin, dass diese die Unterfunktion einzelner Abschnitte gut ausgleichen kann.

In drei Wochen soll ich noch einmal zur Kontrolle kommen und dann wird evt. bereits festgelegt, ob wir theoretisch noch über den Termin gehen können falls sich das Kindchen etwas mehr Zeit lässt oder ob dann eingeleitet werden muss.

Vorgestern stattete ich auch meiner Frauenärztin noch einen Besuch ab. Sie hat ein neues CTG, total modern, bei dem man die Kurve direkt auf dem Monitor beobachten kann. Es ist auch deutlich leiser als das Alte. Da das Kindchen die ganze Nacht wach war, wollte es am Morgen wohl eher schlafen und war deshalb ziemlich ruhig. Zum Schluss habe ich noch einen Schein für den Krankentransport bekommen, falls wir diesen in den nächsten Wochen benötigen. Da dieser aber das nächstgelegene Krankenhaus anfährt, werden wir ihn wirklich nur in Anspruch nehmen, wenn es nicht anders geht.

Und zum Abschluss heute noch ein paar Fakten:

  • Bauchumfang:
    105 cm
  • Gewichtszunahme:
    10 kg (die Waage beim Arzt behauptet allerdings es seien 11,5 kg)
  • Wehwehchen:
    nachts-manchmal Rückenschmerzen, tagsüber-Kurzatmigkeit, leicht geschwollene Finger
  • Anschaffungen:
    Bis auf das Kinderbett und die Matratze sind alle notwendigen Dinge schon im Haus, wenn auch noch nicht vollständig einsatzbereit.
  • Kliniktasche:
    Zumindest mit meinen Sachen endlich gepackt.
  • Gemütszustand:
    Gut; ich habe momentan aber wenig Antrieb und lasse den Haushalt und andere Dinge, die ich mir vorgenommen habe, etwas schleifen.

Dienstag, 21. Juni 2016

Erstausstattung - Teil 4 - Textilien

Mit der Erstausstattung ist es so eine Sache. Es gibt unzählige vermeintlich sinnvolle Dinge von X-Anbietern in Y-Preisklassen.

Vorwort: Mit zunehendem Alter werde ich immer mehr zur Ökotante und jetzt, da es um den Schutz eines kleinen Wesens geht, bin ich sehr bedacht, nur gesundheitsverträgliche Ware zu kaufen. Die Auswertungen der Stiftung Öko-Test sind daher meine liebste Recherchegrundlage. Weil vieles aber noch nicht getestet ist, durchforsche ich akribisch alle anderen Quellen die sich bieten. Das nimmt natürlich eine Menge Zeit in Anspruch, aber dank des Beschäftigungsverbots habe ich diese zum Glück.

Zunächst stellte sich mir die Frage, was von dem Überangebot benötigen wir tatsächlich? Hierzu habe ich in diversen Foren und Blogs gestöbert und letztlich meine >>eigene Checkliste<< erstellt.
  1. Bekleidung
    • Langarmbodies sind mein Mittel der Wahl, auch die Hebamme hat bestätigt, dass trotz Sommerbaby diese am besten geeignet sind. Vor allem der Schutz der Haut spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hinsichtlich der Anzahl war ich lange unentschlossen. Oft lese ich, dass je vier Lang- und Kurzarmbodies empfohlen werden. Da Kurzarm für uns aber entfällt und meine Hebamme meinte, drei Stück reichen für den Anfang völlig aus, habe ich mich für fünf Stück in der Größe 50/56 entschieden, schließlich sollen Diese zu Beginn auch als Schlafanzug dienen.
    • Ich habe deshalb auch erstmal nur einen Schlafanzug bestellt.
    • Zudem wurde mir ein Pucksack empfohlen, der als Kleidungsstück und Schlafsack genutzt werden kann. 
    • Für die Kopfbedeckung sollte in den ersten Monaten immer gesorgt sein. Deshalb kaufe ich zwei dünne Häubchen in Größe 50/56, die aufgrund des Materials auch für warme Sommertage gut geeignet sein sollten.
    • Zum Wärmen der Beine und Füße, dienen zwei Paar Woll-Socken mit langem Schaft auch in Größe 50/56.
    • Da mich der Nestbautrieb nun auch erreicht hat, habe ich zusätzlich drei Strampler in der Größe 50/56 bestellt. Ursprünglich wollte ich zunächst auf die Anschaffung verzichten, da sie bei Bedarf schnell nachgekauft hätten werden können.
    • Natürlich sind die Bio-Klamotten weniger farbenfroh und in den Augen einiger dadurch vielleicht auch weniger niedlich. Dafür aber deutlich weniger bzw. gar nicht durch Chemikalien belastet, die zu Allergien, Hautreizungen oder Krebs führen können.
  2. sonstige Textilien
    • Mullwindeln (15 Stück)
    • Badetuch
    • Kuscheldecke
  3. Schlafplatz
    • Zusätzlich zu dem oben genannten Pucksack habe ich zwei Schlafsäcke besorgt. Die Hebamme und Erfahrungen im Bekanntenkreis haben mich bestärkt, ein System zu wählen, bei dem die Arme des Kindes nah am Körper "fixiert" werden können. Die Babys sollen dadurch ruhiger und somit länger schlafen.
    • Drei Spannbettlaken die sowohl für das Bett als auch für die zweite Schlafgelegenheit, das Laufgitter (für welches wir uns als sichere Ablagemöglichkeit für das Wohnzimmer doch noch entschieden haben, obwohl es auf der ursprünglichen Listen nicht drauf war) geeignet sein sollten.
  4. Wickelplatz
    • Den Aufsatz haben wir anfertigen lassen, so dass er wunderbar auf unseren Waschtisch im Badezimmer passt.
    • eine Wickelauflage
    • 12 Waschlappen statt Feuchttücher
    • Zunächst starten wir mit drei Packungen Einwegwindeln, da sich mein Mann noch nicht für ein Stoffsystem begeistern kann.
Insgesamt kann ich festhalten, dass trotz der aus meiner Sicht recht reduzierten Anschaffungen eine Menge Geld den Besitzer wechselt. Vor allem liegt das natürlich daran, dass Natur- bzw. Bioprodukte um einiges teurer sind als andere Ware. Das ist es uns aber auf jeden Fall Wert, weil wir davon ausgehen, dass es zum gesunden Aufwachsen unseres Kindes beträgt.

Freitag, 17. Juni 2016

Geburtsvorbereitungskurs

Heute vor zwei Wochen startete unser Geburtsvorbereitungskurs. Ich hatte mich diesmal für einen Wochenendkurs mit Partner entschieden, da sich mein Mann vom Kinderthema häufig ausgegrenzt fühlt und wir es so ganz kompakt innerhalb weniger Tage erledigt hatten.

Der Kurs startete freitags mit zwei Stunden am Abend und wurde am Samstag und Sonntag mit jeweils sechs Stunden fortgeführt. Gehalten hat ihn die Hebamme, die ich mir ursprünglich zur Wochenbettbetreuung ausgesucht hatte. Da sie aber nur bestimmte Stadtteile betreut und meiner nicht darunter fällt, wurde daraus leider nichts.

Die Atmosphäre war sehr locker, da wir eine kleine Gruppe von fünf Paaren waren und anstatt auf Stühlen zu sitzen, es uns auf Matten und Kissen im Raum bequem machen konnten. Gefördert wurde dies noch durch einige Gruppenaufgaben bei denen sich Männer und Frauen trennten und so auch intensivere Gespräche in kleinerer Runde entstanden. Erstaunlich fand ich mal wieder wie wenig Gedanken sich einige Schwangere zu verschiedenen Themen machen und dadurch viel relaxter durch die Schwangerschaft gehen als wir. Ach wie schön wäre es, wenn wir ein bisschen von dieser Gelassenheit haben könnten. Aber als Kontrollfreak ist das eher schwierig umzusetzen.

Erschreckend war, dass mein Mann und ich tatsächlich die Ältesten waren. Sonst ist mir das noch nie passiert. Aaahhh, der Zahn der Zeit nagt also doch unaufhörlich. Da kann es mich auch nur bedingt trösten, dass jeder erstaunt über mein Alter ist und mich jünger geschätzt hätte...

Inhaltlich haben mir die Themen rund um die Geburt nicht so viel Input gegeben. Da ich das alles bereits einmal mitgemacht habe und es mir noch gut im Gedächtnis geblieben ist. Es war aber eine nette Wiederholung. Dafür waren die Themen Stillen und Wochenbett recht interessant und es ganz informativ eine Zweit- und Drittmeinung zu einzelnen Sachverhalten wie beispielsweise dem Wickeln mit Stoffwindeln zu hören.

Zum Abschluss sollte jeder Teilnehmer einen Brief an seinen Partner schreiben, wie man sich die Zeit mit Kind und die Partnerschaft vorstellt. Diesen werden wir im November zugeschickt bekommen. Ich bin schon ganz gespannt, was mein Mann zu Papier gebracht hat.

Dienstag, 7. Juni 2016

Sorgen der 31. und 32. Woche

Zurzeit bin ich ziemlich schreibfaul. Um das Geschehen der letzten Wochen dennoch zu Papier zu bringen, muss ich mir sogar schon den Mutterpass zu Hilfe nehmen, ansonsten lassen sich die Daten nur noch schwer in Erinnerung bringen.

In der 31. Woche hatten wir den verschobenen Termin für den dritten großen Ultraschall. Da dieser mit der Arbeitsplanung meines Mannes gut korrespondierte, konnte er diesmal wieder dabei sein. Zunächst war ich wie gewohnt eine halbe Stunde am CTG angeschlossen bevor es nach kurzer Wartezeit zur Ärztin ging. Die kindliche Entwicklung sah wunderbar und zeitgerecht aus. Mit 1593g hatten wir nun bereits ein (Schätz)gewicht erreicht, bei dem eine natürliche Geburt auch in diesem frühen Stadium machbar wäre. Auch erfreulich war, dass der Krümel sich nunmehr in die Schädellage begeben hatte. Nach Auskunft der Ärztin sei nochmaliges Drehen in die Beckenendlage (wie in der 25. Woche geschehen) nun eher unwahrscheinlich.

Das alles schien aber mal wieder zu schön um wahr zu sein und so kam zum Schluss noch eine unangenehme Nachricht: Plazentaverkalkung zweiten Grades. Frau Doktor meinte es sei ihr noch etwas früh dafür und so wollte sie uns lieber zur Doppleruntersuchung überweisen. Nun sind wir bekanntermaßen keine Freunde des Dopplers und hatten es bisher stets vermieden diesen machen zu lassen. Aber da das der einzige Weg ist um sicherzustellen, dass das Kind weiterhin optimal versorgt wird, mussten wir wohl in den sauren Apfel beißen.

Nach dieser Nachricht waren wir erstmal ziemlich niedergeschlagen. In meinem Kopf entstanden bereits diverse Szenarien was passieren würde, wenn es dadurch zu einer Frühgeburt kommen müsste und ob die Ärzte hoffentlich den optimalen Zeitpunkt für den "Ausstieg" aus der Schwangerschaft finden würden. Nach etwas g**gelei, der auch ich mich diesmal nicht verschließen konnte, hatten wir uns aber wieder beruhigt, denn so ungewöhnlich schien die Verkalkung in diesem Stadium der Schwangerschaft doch gar nicht zu sein.

Wir entschieden uns einen Termin zur Intensivschwangerenberatung in dem Krankenhaus zu vereinbaren, in dem ich auch entbinden wollte. Und bekamen diesen auch bereits eine Woche später. Ich rechnete damit, dass das Ganze nach einer halben Stunde erledigt wäre, aber weit gefehlt. Zunächst war wieder CTG angesagt. Nach 45 Minuten hatte ich diese erste Etappe geschafft und wir füllten gemeinsam mit einer Hebamme den Anamnesebogen aus, der auch gleichzeitig für die Geburt dienen wird. Danach hieß es nochmal kurz warten, bevor uns die Ärztin in den Untersuchungsraum bat. Sie schallte das Kind und dopplerte dann meine Gefäße und die Nabelschnur bevor sie begann auch die Blutgefäße im Kopf des Kindes zu dopplern. Gerade das wollten wir immer nicht. Irgendwie waren mein Mann und ich aber so überumpelt von der Situation, dass wir nicht gesagt haben, dass wir das nicht möchten. Im Nachhinein ärgern wir uns nun schwarz darüber und malen uns die schlimmsten Szenarien aus, die diese Untersuchung auf die Entwicklung haben könnte. Richtig ärgerlich war zudem, dass es sich um eine Assistenzärztin handelte, die sich schwer damit tat eines der Gefäße richtig einzufangen und deshalb mehrfach herumprobierte, bis die zwischenzeitlich hinzugekommene Fachärztin meinte, sie gehe selber mal an das Gerät, weil diese Stelle immer etwas schwierig sei.

Das positive Ergebnis, dass die Plazenta weiterhin wunderbar funktioniert und das Kindchen prima versorgt wird, konnte uns dadurch auch nicht mehr so richtig glücklich stimmen. Für Ende Juni habe ich noch einen weiteren Termin bekommen, in dem dann wieder geschaut werden soll wie sich die Versorgungslage darstellt. Momentan habe ich darauf so gar keine Lust, zumindest müssen wir mit unseren Ansagen dann konsequenter sein. Es bringt schließlich alles nichts, wenn man sich hinterher deswegen die Nerven aufreibt.