Freitag, 2. Oktober 2015

Es geht los

Nun ist es also doch so weit. Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie die Jahre weiter vorbei rinnen, wir immer älter werden und die Kinderzimmer in unserem Haus immer noch leer stehen. Gut, so ganz tatenlos waren wir nie, aber es hat eben nicht gereicht, um unseren Wunsch zu erfüllen.

Mein 35. Lebensjahr ist angebrochen und da ich schon Anfang September das Gefühl hatte, dass auch dieser Monat keine Schwangerschaft bringt, hatte ich mit der Kinderwunschklinik den weiteren Pfad abgesteckt. Den Oktober wollte ich nämlich direkt nutzen und nun ist es so weit. Für Montag habe ich einen Termin zum Ultraschall vereinbart und dann beginne ich mit meiner ersten Hormonstimulation, quasi zum eingewöhnen.

Das größte Problem stellen dabei die Spritzen dar. Ich kann mich nämlich nicht selbst spritzen und mein Mann hat auch gleich abgewunken, als ich es an ihn delegieren wollte. Die Ärztin hat mir aber versichert, dass würde alles mit einem Pen funktionieren, der eine ganz dünne Nadel hat und das hätte noch jede Patientin hinbekommen...ich bin gespannt.

Die Kosten für die Hormone übernimmt wohl die Krankenkasse. Wo ich die herbekommen weiß ich allerdings noch nicht. Nur die Ultraschallleistungen müssen wir privat begleichen, die belaufen sich auf ca. 30 EUR.

Bei dem Gedanken daran, dass ich am Montag im Wartezimmer sitze und dann der weitere Kinderwunschweg nicht mehr nur durch uns, sondern durch Dritte gestaltet wird, fühle ich mich etwas kribbelig und die Aufregung steigt.

Gedanklich bin ich schon bei den nächsten Schritten. Wahrscheinlich ist das nicht gut, aber ich denke manchmal darüber nach, ob wir nicht direkt auf eine ICSI umschwenken sollen. Ich höre zurzeit einfach die Uhr zu sehr ticken. Um uns herum bleibt kaum noch jemand übrig, der nicht bereits Kinder hat oder schwanger ist. So wird mir ständig vor Augen geführt, dass wir uns in einer Lebensphase befinden, in der nun endlich Ergebnisse her müssen. Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht hilfreich ist, aber rational ist eben nicht gleich emotional und Emotionen lassen sich nicht steuern. Deshalb muss mein Körper damit zurecht kommen, was der Kopf vorgibt. Ich hoffe er ist stark genug dafür.

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