Sonntag, 4. Oktober 2015

Ich sehe Kinder, überall Kinder

Eine der wenigen angenehmen Nachbarinnen die wir haben ist jetzt aus dem Club der Kinderlosen ausgetreten und schiebt einen Kinderwagen vor sich her.

Meine Arbeitskollegin und gute Freundin hat vor 10 Wochen entbunden. Sie hatte die Diagnose, dass es auf natürlichem Weg nie funktionieren würde und mit dem Wunsch schon fast abgeschlossen, weil sie sich gegen die IVF entschieden hatte. Geklappt hat es auf natürlichem Weg. Mit 37 Jahren, ganz ohne Planung und rein zufällig.

Eine andere Freundin hat Anfang November Entbindungstermin. Auch wenn wir in letzter Zeit nicht viel Kontakt hatten, habe ich mich ihr ganz nah gefühlt, denn ich wusste in ihrer langjährigen Partnerschaft hatte es nicht geklappt mit einer Schwangerschaft. Nun hat sie seit eineinhalb Jahren einen neuen Freund und ist im achten Monat schwanger.

Eine sehr gute weitere Freundin bekam vor drei Monaten ihr drittes Kind. Vollständig geplant, hat der Treffer bereits mit dem ersten Ovulationstest gesessen. Sie wollte es nicht dem Zufall überlassen, denn schließlich war sie zu dem Zeitpunkt schon 30 Jahre alt.

In meiner Volleyballmannschaft sind derzeit auch diverse Zweit- und Drittschwangerschaften zu verzeichnen. Ich will gar nicht alle einzeln kommentieren.

Ohnehin scheint der Trend zum Drittkind zu gehen. Eine Bekannte vom Sport, sie ist bereits ein paar Jahre älter als ich, sieht im Oktober der dritten Geburt entgegen. Das hat mir ihre Zwillingsschwester erzählt, die nach eigener Aussage mit einem Kind vollends zufrieden ist und kein weiteres will.

Als ich meinen Mann kennen lernte und wir das erste Mal über Kinder sprachen, erklärte ich ihm, dass ich drei haben wolle. Für ihn war das ok, wenn er auch bis dahin nur zwei in seinen Gedanken hatte. Unser Haus planten wir ursprünglich deshalb mit drei Kinderzimmern, haben uns dann aber für die Variante mit zweien entschieden. Somit stehen jetzt wenigstens nicht allzu viele Zimmer leer.

Meine Schwester hat mit ihrem Mann und ihrem dreijährigem Sohn eine Woche Urlaub verbracht und festgestellt, wie anstrengend es doch ist sich nonstop um ein Kind und den Mann zu kümmern. So ist sie erstmal von dem Wunsch eines Zweitkindes abgekommen. Sie ist vier Jahre jünger als ich, damit aber eben auch nicht mehr die Jüngste. Sie ist sich sicher gar nicht bewusst, welche Schwierigkeiten sich mit zunehmendem Alter ergeben. Wenn ich einen stabilen Moment habe, gebe ich ihr vielleicht ein paar Infos dazu. Momentan habe ich aber keinen Nerv, mich auch noch um das Leben anderer zu kümmern, denn ich sehe ohnehin nur noch Kinder und außerdem weiß unsere Familie nicht, was bei uns in Sachen Kinderwunsch vor sich geht.

2 Kommentare:

  1. Liebe Frau DINKS,
    ich habe mich soeben durch deinen Blog gelesen...ich musste schlucken, musste weinen, musste schmunzeln...
    ihr habt einen so harten Weg hinter euch. Manchmal frage ich mich wie man so was aushalten kann.
    Ich wünsche dir für den jetzigen Start alles Liebe und ganz viel Kraft!
    Und jetzt lasse ich mal einen lieben Gruß für dich da!

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    1. Herzlichen Dank für deine lieben Wünsche. Ich freue mich sehr, dass da draußen in der weiten Welt des Onlinelebens jemand ist der Anteil nimmt.

      Manchmal frage ich mich selbst, wie und ob ich das alles aushalten kann. Es gibt Licht und Schatten. Irgendwann schreibe ich dazu vielleicht einen eigenen Post.

      GLG zurück, vielleicht treffen wir uns mal im Schokoparadies ;)

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