Sonntag, 8. November 2015

Wochenrückblick 2. Zyklus

Montag
Meine Mittagspause verbrachte ich in der Kinderwunschklinik. ZT 5 war angesagt und der zweite Versuch des GVnP sollte starten. Da der Ultraschall keine Auffälligkeiten zeigte und die verordneten Präparate im Vorzyklus ihr Wirkung wunschgemäß entfaltet hatten, beschlossen Dr. Pippi und ich alles wie gehabt mit täglich 50 Einheiten Puregon 600 anzugehen.

Dienstag
Ein ganz beschissener Tag. Mein allerliebster Lieblingsonkel hat die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Ich wusste sofort was das bedeutet, denn in diesem Jahr war schon jemand aus unserer Familie daran verstorben.

Mittwoch
Eine Dienstreise stand an, zum Glück war ich allein im Auto unterwegs, denn meine Traurigkeit ob der Lage meines Onkels bahnte sich ständig ihren Weg und die Tränen liefen unentwegt.

Abends eine SMS meiner Schwester, dass es vielleicht doch eine andere Diagnose geben könnte. Das ließ mich etwas ruhiger schlafen, auch wenn ich nicht wirklich Hoffnung aufkeimen lassen wollte.

Donnerstag
Auf Arbeit war viel zu tun, so flog der Tag ohne bemerkenswerte Vorkommnisse an mir vorbei.

Freitag
Pünktlich 7:45 Uhr erklomm ich am ZT 9 den Stuhl bei Dr. Pippi. Da ich am Wochenende die Treppe herunter gestürzt war, hatte ich einen mächtig blauen Fleck, der die gesamte rechte Pobacke bedeckte. Am Montag warnte ich Frau Dr. noch vor und nun musste sie schmunzeln, als die das Kunstwerk sah, denn so langsam verfärbt es sich ins lila-gelbliche. Wir plauschten etwas über blaue Flecken und dann betrachtete sie meinen Innenraum.

Die Schleimhaut sei wieder ganz wunderbar aufgebaut. Links konnte sie diesmal keine Follikel finden. Dafür zeigten sich rechts drei Stück (17 mm, 15 mm und ein kleineres). Ich erfuhr, dass wir sie mit 2x50 Einheiten Puregon noch auf 20 mm hochzüchten müssten und ich am Sonntag auslösen könnte. Natürlich musste sie mich noch auf das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft hinweisen, aber das war mir schon bekannt und so konnte ich die Klinik ruck zuck wieder Richtung Arbeit verlassen.

Am Abend erfuhr ich, dass mein Onkel am nächsten Montag an der Bauchspeicheldrüse operiert werden muss und dass es wohl nicht so gut aussieht... Traurigkeit pur.

Samstag
Mein Mann meint am Abend, mit dem Hormon-Zeugs müsse jetzt Schluss sein. Meine Stimmungsschwankungen wären nicht auszuhalten und er wolle seine "normale" Frau wieder zurück.

Ich halte das für übertrieben und kann gar keine Veränderung meiner Gemütslage feststellen. ;-)

Sonntag
Pünktlich 12:00 Uhr habe ich mein Meisterstück als Pharmazieassistentin abgeliefert. Das Bevactid 5000 ist bereit um seinen Weg in meine Speckfalte zu finden. Und da zu zweit alles einfacher geht, darf mein Mann die Spritze setzen und das Gebräu injizieren. Es war gar nicht so schlimm wie gedacht, wir bekommen also auch das reibungslos gebacken.

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