März 2012: Es war ein ganz normaler Tag mit einer kleinen Frühstücksrunde auf Arbeit, als mir plötzlich schwindlig wurde. Ich verließ den Raum und wollte mich auf der Damen-Toilette etwas erfrischen. Mein Kreislauf war aber schon so weit am Boden, dass ich nur noch sitzen konnte und heftige Schweißausbrüche hatte. Getreu nach meiner Devise, sich nichts anmerken zu lassen, quälte ich mich irgendwann wieder hoch und bekam einen Schock, als ich mein fahles Gesicht im Spiegel sah. Wenn es mir bis heute Abend noch nicht besser geht, dachte ich mir, bleibe ich morgen daheim. Kurzum, es wurde nicht besser. Letztlich musste ich mich geschlagen geben und wurde von zwei meiner Mitarbeiterinnen nach Hause gefahren.
Mittlerweile hatte ich starke Bauchschmerzen und dachte, Mist es ist der Blinddarm. Ich schleppte mich umgehend zum Allgemeinarzt, der meinte, das könne schon sein. Falls es schlimmer wäre müsste ich mich aber ohnehin im Krankenhaus melden, Also schleppte ich mich wieder Heim. Meinem Mann hatte ich die Lage inzwischen per sms geschildert, der hing aber in einem Meeting fest und konnte nicht eher nach Hause kommen. So wälzte ich mich vor Schmerzen einige Stunden auf dem Sofa und konnte vor Schwäche nicht mehr aufstehen. Ich bin wirklich nicht schmerzempfindlich, aber das war die Hölle.
Als mein Mann dann eintraf, war es so schlimm, dass ich einwilligte ins Krankenhaus zu fahren. Einen Krankenwagen wollte ich nicht rufen, denn was sollten die Nachbarn denken und so viel Aufmerksamkeit mag ich nicht... So passten wir einen günstigen Moment ab zu dem meine Beine in der Lage waren mich bis zum Auto zu tragen. Während der Fahrt spürte ich jedes Schlagloch und musste dann noch einige Zeit vor der Notaufnahme warten, da es dort wie immer recht voll war.
Irgendwann bekam ich endlich einen Arzt zu Gesicht. Ich äußerte den Blinddarmverdacht, wurde aber auch nach einer möglichen Schwangerschaft befragt. Hm, ja meinte ich, theoretisch möglich, weil nicht verhütet, aber eigentlich hatte ich letztens noch meine Regelblutung.
Ganz genau kann ich mich an den weiteren Ablauf gar nicht mehr erinnern. Ich wurde jedenfalls auf die gynäkologische Station verlegt und nach einem Ultraschall hieß es, der gesamte Bauraum sei voller Blut, ich müsste unbedingt noch am selben Tag notoperiert werden.
Oh Gott dachte ich; Operation/Narkose/Krankenhaus, ich das erste Mal hier und dann gleich sowas. Schon das Setzen der Flexüle hatte mir zugesetzt und jetzt schneiden die mich auch noch auf. Hiiiilfe, die Panik war groß, ich konnte nur noch heulen vor Angst und die Beruhigungsmittel linderten den Umstand nur wenig.
Gegen 20 Uhr (glaube ich) wurde ich dann in den OP geschoben und wachte irgendwann in der Nacht, durch das grausam laute Schnarchen einer Bettnachbarin wieder auf. Ich erwartete Übelkeit, aber es war keine da. Super dachte ich, das war halb so schlimm. Komisch war nur, dass irgendetwas neben mit lag und ahhhhhh es hing ein Beutel verbunden mit einem Schlauch an mir dran.
Als ein Pfleger bemerkte, dass ich wach war und fragte wie es mir ginge und ob ich ob des Schnarchens lieber auf Station in mein Zimmer wolle, zeigte ich mich aber souverän und ließ mir nichts von der Beutelpanik anmerken.
Im (Dreibett-)Zimmer angekommen versuchte ich mich so wenig wie möglich zu bewegen, denn ich malte mir die schlimmsten Dinge aus, was sonst mit dem Schlauch passiert, der aus meinem Bauch hing. So dämmerte ich nur ein bisschen, bis um 6 Uhr am Morgen der Radau auf der Station anfing.
Weiter geht´s demnächst mit dem Post Eileiterschwangerschaft - Teil 2.
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