Mittwoch, 27. Januar 2016

Ersttrimester-Screening

Gestern hatten wir unseren Termin zur Pränataldiagnostik. Während wir bei der letzten Schwangerschaft in einer Klinik waren, hatte ich mich diesmal für einen niedergelassenen Arzt mit eigener Praxis entschieden.

Da es sich um ein relativ großes uns unbekanntes Ärztehaus handelte, fanden wir erst nach einiger Sucherei den richtigen Eingang. Die Schwester war sehr freundlich, die Räumlichkeiten machten einen guten Eindruck und wir hatten das ganze Wartezimmer für uns allein.

Zunächst bekam ich einen Aufklärungsbogen und musste ein paar Fragen beantworten. Was mich wunderte war, dass hier scheinbar der Bluttest nicht obligatorisch durchgeführt wird. Vielmehr konnten wir das selbst entscheiden. Beim letzten Mal hatten wir diese Wahlmöglichkeit nicht und so ließ ich die Beantwortung erstmal offen. Der Arzt würde uns sicher noch genauere Infos geben.

Als die Patientin, die vor uns beim Doc war die Praxis verließ, hörten wir erstmal die Kaffeemaschine rattern und fröhliche Stimmen im Hintergrund. Hier ging es also recht relaxt zu.

Die Kaffeetasse noch neben der Computertastatur stehend, bat uns der Arzt dann in den Behandlungsraum und machte direkt einen sympathischen Eindruck. Er hatte sich meiner Unterlagen bereits angeschaut und so sollten wir zunächst Genaueres zur letzten Schwangerschaft erzählen. Er fragte uns, ob bestimmte (ich weiß nicht mehr welche) Blutuntersuchungen nach der Geburt gemacht wurden, um einige Ursachen für die Totgeburt auszuschließen. Davon hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch nie etwas gehört und so richtig verstanden habe ich es auch nicht. Sollten wir uns entscheiden die Feindiagnostik machen zu lassen, muss ich deswegen nochmal genau nachfragen.

Dann ging es für mich auf die Liege und das Kindchen wurde ganz genau begutachtet. Herr Dr. nahm sich viel Zeit und erklärte jedes Detail was auf dem Bildschirm zu sehen war, welche Messungen er vornahm und wozu diese dienen. Den Dopplerultraschall wollten wir nicht machen lassen, wegen der Gefahr der Temperaturerhöhung. Der Arzt meinte zwar, dass die Untersuchung nicht auf das Kind, sondern auf die Gebärmutter und meine Blutgefäße gerichtet sei, versuchte sie uns aber nicht einzureden und verzichtete schließlich darauf.

Etwas nervös machte mich, dass der die Nackenfaltenmessung dreimal wiederholte (mit immer dem gleichen Ergebnis). Seine Erläuterungen verstand ich aber so, dass der gemessene Wert wohl auch reproduzierbar sein müsse und damit machte es wieder Sinn.

Der Ultraschall dauerte eine ganze Weile, ich schätze so 20 Minuten und danach bekamen wir die Auswertung am PC erklärt.

Der Puls des Kindes war - genau wie meiner - ziemlich hoch, aber noch im Normbereich. Alles andere war unauffällig. Da ich vom letzten Mal noch wusste, dass das Risiko für Trisomie 21 bei mir dem einer 16-Jährigen entsprach, ließ ich diese Info so nebenbei fallen und bekam auch diesmal das statistische Alter erklärt. Es entspreche dem einer 19-Jährigen. Auch ich werde also langsam alt. ;-)

Wir sprachen anschließend noch über den Bluttest. Bei einer vorangegangenen FSH-Gabe, meinte der Arzt, sei es oft der Fall, dass die Blutwerte das Ergebnis negativ beeinflussen. Zwar würde die Hormongabe bei der Laboruntersuchung berücksichtigt, aber seine Erfahrung sei, dass die werdenden Eltern dann oft in eine Zwickmühle kommen, ob sie weitergehende Untersuchungen machen lassen. Die Wahrscheinlichkeit für das Erkennen einer Chromosomenstörung ohne Bluttest liege bei ca. 85 % und mit Test, würde diese auf ca. 92 % steigen.

Weil uns wichtig war zu sehen, ob augenscheinlich erstmal alles mit dem Kind in Ordnung ist, entschieden wir uns auf die Laboruntersuchung zu verzichten. Ein invasiver Eingriff würde für uns genauso wenig infrage kommen wie eine Abtreibung, so dass wir ohnehin keine Konsequenzen aus dem genaueren Ergebnis ziehen würden.

Zum Abschuss empfahl uns Herr Dr. noch die Feindiagnostik in der 20./21. Wochen vornehmen zu lassen. Ob wir das tun werden wissen wir noch nicht genau, wenn dann aber auf jeden Fall wieder in dieser Praxis.

1 Kommentar:

  1. Schön zu lesen dass alles in Ordnung ist! Bitte weiter so. Danke :)

    LG

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