Dienstag, 12. Januar 2016

Screening ja/nein/vielleicht

Eine Freundin, die selbst drei Kinder im Rahmen völlig komplikationsloser Schwangerschaften bekommen hat, hatte mich etwas irre gemacht. Sie erzählte mir, dass Ultraschall schädlich für das Kind sei und sie bei ihrem dritten Kind gar nichts mehr machen ließe, außer die Untersuchungen der Hebamme. Da sie meistens richtig gut informiert ist, brachte mich diese Aussage zum Nachdenken. Eine Broschüre der BZgA zur Pränataldiagnostik fand ich dabei recht hilfreich.

Ich stellte mir die Frage: Wofür macht das Ersttrimesterscreening überhaupt Sinn?
  • statistisches Verfahren [mit Statistiken stehe ich normalerweise etwas auf Kriegsfuß]
  • für Risiko Chromosomenabweichung oder Herzfehler
Und welche Konsequenzen müssten wir aus dem Untersuchungsergebnis ableiten?
  • Ein auffälliger Befund scheint sich in den meisten Fällen als falsch herauszustellen. [So im Übrigen auch bei zwei meiner drei Freundinnen, von denen ich weiß, dass sie das Screening haben machen lassen.]
  • Würden wir das Risiko bei weitergehenden Untersuchungen eingehen?
  • Würde eine Abtreibung in Frage kommen?
Eine Antwort auf diese Fragen habe ich noch nicht. Da ich mir vorgenommen habe, nicht mehr als einen Schritt im Voraus zu bedenken, da alles andere mich nur unnötig belastet und am Ende ohnehin zu nichts führt. Also alles zu seiner Zeit.

Für meinen Mann waren die Kriterien, ob wir diese Untersuchung durchführen lassen sollen,
  • ob sie die Kind schaden könnte und 
  • die Möglichkeit nach dem Ergebnis unter Umständen bereits frühzeitig damit auseinandersetzen zu können, falls das Kind nicht gesund zu Welt kommen würde.
Zusätzlich sprach ich mit zwei Frauenärztinnen darüber, ob Ultraschall dem ungeborenen Kind schaden könnte. Beide haben dies verneint und darauf hingewiesen, dass es dafür keinerlei Anhaltspunkte gebe. Der Dopplerultraschall, der ggf. bei späteren Untersuchungen eingesetzt wird, könne aber zu einem Anstieg der Temperatur führen, welcher unter Umständen negative Auswirkungen haben könnte. In der Regel würde dieser aber nur ganz kurz eingeschalten und im ersten Trimester nicht eingesetzt. Frau Dr. S. von der Kinderwunschklinik meinte, sie würde die Frauen immer zu einem sehr renommierten Arzt schicken, der das Degum III-Zertifikat hat. Da wisse sie, man sei gut aufgehoben.

Ich habe also mal recherchiert, wo es in unserem Bundesland solche Ärzte noch gibt. Das Ergebnis ist recht ernüchternd, nämlich nirgends. Es gibt genau den einen Arzt den sie mir genannt hatte. Die meisten anderen verfügen über die Degum II-Qualifizierung. Dabei interessierte mich, was der Unterschied zwischen diesen beiden Erfahrungsstufen ist. Wen es auch interessiert, eine Auflistung der Kriterien gibt es hier. Nach vielem Lesen und Abwägen bin ich nun zu der Auffassung gelangt, dass ich vermutlich auch bei einem Degum II-Schaller in guten Händen wäre.

Deshalb habe ich mir jetzt auch einen solchen ausgesucht. Eine weitere Freundin hatte mir diesen bereits vor zwei Jahren empfohlen, da er bei ihr etwas erkannt hatte, was ohne diese Untersuchung zu schweren Komplikationen bei der Geburt geführt hätte. Der Arzt bei dem ich das letzte Mal war, ist zwar auch Degum II zertifiziert, aber da will ich nicht mehr hin. Warum? Keine Ahnung, diesmal soll einfach alles anders werden.

Am 26.2.1016 haben wir nun unseren Termin. Und die Untersuchung scheint sogar von meiner Krankenkasse bezahlt zu werden.

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